7 Wonders Dice
Repos Production, Asmodee, 2025
Autor: Antoine Bauza
2–7 Spieler:innen, ab 10 Jahre, 25 Minuten
In diesem Roll-and-Write-Spiel nehmt ihr Platz im antiken Reich einer großen Stadt und steuert deren Entwicklung in einem kompakten, dynamischen Würfelformat. Ihr seid Baumeister:innen, Händler:innen und Denker:innen zugleich und versucht, eure Stadt effizient weiterzubringen, indem ihr Ressourcen nutzt, Handel treibt, wissenschaftliche Fortschritte erzielt und eure Grenze gegen die benachbarten Städte stärkt. Das Spiel verlagert das bekannte Thema des klassischen Zivilisationsaufbaus in eine kompakte, würfellastige Welt. Jeder von euch hat sein eigenes Tableau, das eine der sieben antiken Städte repräsentiert. Jedes Tableau ist dabei ein wenig anders und sorgt so von Beginn an für Abwechslung und Identifikation. Diese thematische Klammer gibt dem Spiel eine sehr klare Richtung und macht Lust darauf, immer wieder zu sehen, wie sich eure Stadt unter eurem Diktat entwickelt und ob ihr am Ende die meisten Punkte sammeln könnt.
In jeder Runde werft ihr gemeinsam eine Auswahl von Würfeln in eine zentrale Box, das Forum, und schaut, welche Ergebnisse sich bieten. Diese Würfel repräsentieren unterschiedliche Aktionen und Ressourcen, die ihr für euren Aufbruch nutzen könnt. Simultan wählt jede:r von euch einen Würfel aus und entscheidet, wie er auf dem eigenen Tableau sinnvoll eingesetzt wird. Das kann bedeuten, dass ihr ein Gebäude errichtet, Rohstoffe produziert, Handel betreibt oder euren Beitrag an Wissenschaft steigert. Der Clou liegt darin, dass ihr eure Wahl gut überlegen müsst, denn jede Würfelfarbe steht für etwas anderes und die Anzahl der Würfel ist begrenzt. Wenn alle ihre Entscheidungen getroffen und umgesetzt haben, geht es direkt in die nächste Runde ohne Wartezeiten. So entsteht eine flotte Dynamik, bei der man permanent in Bewegung bleibt und immer neue Entscheidungen treffen muss. Bestimmte Boni und Spezialeffekte können im Laufe des Spiels freigeschaltet werden und erlauben komplexere Kombinationen, sobald ihr euren Fortschritt im Blick behaltet. Die Partie endet, wenn jemand drei Bereiche seines Stadtableaus vollständig ausgefüllt hat und dann wird abgerechnet, wer die blühendste Zivilisation vorweisen kann.
„7 Wonders Dice“ sticht besonders durch seine Zugänglichkeit und Geschwindigkeit hervor. Die Regeln sind rasch erklärt und selbst Gruppen mit unterschiedlichen Erfahrungshintergründen finden sehr schnell ins Spiel. Durch die gleichzeitigen Züge gibt es kaum Downtime, was vor allem bei größeren Runden ein großer Pluspunkt ist. Für Familien mit älteren Kindern eignet sich das Spiel deshalb sehr gut, da es strategische Tiefe und planerische Entscheidungen bietet, ohne langwierige Partien zu erzwingen. Materialtechnisch punktet das Spiel mit abwischbaren Tableaus und Stiften, was praktisch und nachhaltig ist. Die vielen Symbole und Zahlen können allerdings schnell unübersichtlich wirken. Die Illustrationen sind ansprechend und die Darstellung der Städte hebt die Identität der Tableaus schön hervor. Die Spieler:innen-Interaktion bleibt im Kern eher indirekt über Vergleiche mit Nachbarstädten. Für Vielspieler:innen, die tiefgreifende strategische Komplexität suchen, könnte es etwas zu leicht und glückslastig erscheinen, da Würfelergebnisse natürlich auch ein Moment des Zufalls sind. Trotzdem erzeugt das Spiel eine spürbare Spannung, weil jede Würfelauswahl unmittelbare Konsequenzen hat und das Tempo hoch bleibt. Insgesamt bietet dieses Spiel ein gelungenes, kurzweiliges Erlebnis, das sich besonders für lockere Spieleabende oder als Einstieg in strategischere Spiele eignet.
