Spielemesse Essen 2025 | ein kleiner Bericht

   „… wenn sich dann die Türen öffnen. Wenn man all die Spiele sieht. Wenn klar wird, wie viele Spielenerds wir sind… wenn klar wird, was es alles gibt… dann ist da diese besondere Stimmung, die es doch nur auf der SPIEL in Essen gibt.“

Auch die SPIEL 2025 hat mich dieses Jahr wieder in den Bann geschlagen: am Anfang erst zögerlich, am Ende aber dann so, dass ich mir auch einen fünften Spielemessetag gewünscht hätte.

Die Messe hat sich 2025 noch einmal vergrößert, aber ich gebe zu, wirklich gemerkt habe ich das nicht. Auch 2024 war sie schon so groß, dass ich nicht alles greifen konnte. Als Änderung kam auch die große Bühne dazu und neu war auch die Spielbotschafterin. Diese seit dem letzten Jahr bestehende Rolle wurde in diesem Jahr von Mháire Stritter besetzt.“

Was Bühne und Spielbotschafterin angeht, bin ich sehr zwiegespalten: Einerseits empfinde ich die Vielfalt und die Förderung des Themenfelds „Spiel“ durch das vielfältige Programm als großartig, anderseits habe ich dieses Angebot nicht wahrgenommen und kann mir gut vorstellen, dass sich viele Besucher stattdessen eher ein paar Spieletische mehr oder einen dezidierten Ausruhort gewünscht hätten. Insbesondere mit Blick auf Mháire Stritter als Spielebotschafterin bin ich zwiegespalten. Als Rollenspieler (auch Liverollenspieler) ist Mháire mir mit ihren Social-Media-Auftrittennatürlich bekannt und wenn es ein Gesicht für LARP gibt, dann ist es vermutlich auch ihres – allerdings ist sie in der Szene nicht unumstritten. Der Spielebotschafter Alea 2024 war da eine ganz andere Nummer. Auch diejenigen, die ihn nicht kannten, so wie ich, hat er in seinen Bann gezogen und mit seiner Band richtig für Stimmung gesorgt.

Schade fand ich auch, dass ich dieses Jahr gefühlt weniger Familien mit Kindern auf der Messe gesehen habe. Ob es an der verhältnismäßig teuren Familienkarte liegt oder der Problematik, dass ein Spontanbesuch kaum noch möglich ist, oder ob es einen anderen Grund gibt… ich weiß es nicht. An dieser Stelle sei aber auch eine positive Geschichte erwähnt, was Kinderfreundlichkeit angeht: Das Kinderspiel des Jahres war dieses Mal ein wenig abseits in einer Ecke. Dadurch war dieser Spielort deutlich ruhiger – eine Wohltat für Kinder- und Elternohren.

Was ist noch zu sagen? Die App – funktionell und hilfreich. Hallenkonzept – so gut, dass es die App kaum braucht. Übergroße eher leere Stände von (meist chinesischen) Herstellern – braucht man als Besucher nicht.

Fazit: Ja, ich komme wieder. Ja, auch mit Kind. Ja, auch wieder alle Tage. Warum? Weil ich immer noch gefangen bin von dieser besonderen, internationalen Messe. Weil ich in den Augen meiner kleinen Tochter sehe, wie auch sie immer mehr angefixt ist. Weil die Messe einzigartig ist. Aber ich hoffe dennoch, dass die Messe an ihren Problemen arbeitet.

Eine Beitrag von The Nerdchurch

logo

Hinterlasse einen Kommentar